Zaltaueditionen - Ideen statt Perfektion ----- ein-Bildungsroman
Zaltaueditions - ideas instead of perfection -- a Bildungsroman
Segel setzen - mit dem ersten Rhetorikprofessor -------- 251025
Internetadresse - www.rosenkranztraining.de
Baustellen mit Blick aufs Himmelreich
verändert – formal + inhaltlich ++ neu +++
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Segel setzen - mit Marcus Fabius Quintilian ----------------- 251025
Antike 251025 + Rhetorik (heute Kommunikation) war damals aufs höchste entwickelt - half sich nicht nur in Diskussionen durchzusetzen – sondern war in ihrer Blütezeit Lebenshaltung - die mit der Philosophie wetteiferte - hebe Ihre Schätze - Marcus Fabius Quintilian 251025 + Deutschland Ulmer Münster - dort als Schnitzfigur am Chorgestühl verewigt – war vielleicht schon Christ - Starte mit mir eine literarische Abenteuerreise – sie bringt Dir das am Besten erhaltenste Lehrbuch der antiken Rhetorik nahe Herausgeber Helmut Rahn - schreibt im Vorwort – Daran - dass sein Werk nur noch in philologischen Fachkreisen gelesen wird - ist er (Quintilian) freilich nicht ganz unschuldig - denn warum musste er auch sein Ziel so hoch stecken - in seiner Anleitung zur Ausbildung eines Redners - so gründlich zu Werk zu gehen - dass daraus zwölf Buchrollen (heute Bücher genannt) wurden? -er weist darauf hin - ,dass Quintilian - der Erste im Abendland war – der im ersten Jahrhundert unter Kaiser Domitian - einen öffentlich besoldeten Lehrstuhl für Rhetorik innehatte - Versuch unterhaltsamer von mir - Dir dieses rhetorische Standardwerk der Antike schmackhaft zu machen - als fiktive Zeitreise - eingebunden in historische Fakten - Rahmenhandlung spielt in der spätrömischen Siedlung Augusta Vindelicorum (Augsburg - Deutschland) und zwar zur Zeit von Kaiser Theodosius dem Großen (379-395) - der fiktive Rhetoriklehrer Markus - ein junger Christ – ist Dein Lotse durch meinen Dialogroman - tritt ins Turmzimmer meines literarischen Helden ein -- Du wirst bereits erwartet
01- Turmzimmer --------------------- Dein Gastgeber stellt sich vor
Salve et tu - Sei auch du gegrüßt - einen Moment noch!
Beim Herkules! - Wo ist meine fistula (Stimmpfeife)?
Ich suche schon eine ganze Weile nach ihr
Es ist zum Haare ausraufen!
Na ja - ich werde nachher weitersuchen!
Wozu ich meine fistula brauche?
Durch sie finde ich den Grundton meiner Stimme!
Grundton - 090525 + Deine Stimme hat einen Punkt - wo sie ganz entspannt klingt - Tipp - einfach einmal ein Vaterunser (Pater noster) stimmlich herunterleiern und Du erfühlst die ideale Ausgangslage für Dein Sprechen.
Halt - Meine Bronzelampe muss noch an ihren Platz zurück
So - lass Dich hier nieder - Ich darf mich vorstellen:
Markus Gavius Apicius ist mein Name
Kannst Du dich an meinen berühmten Urahnen gleichen Namens erinnern ?
Du musst weit zurückgehen - von Theodosius - unserem jetzigen Kaiser
Theodosius 090525 + Rom - erlebte unter seiner Herrschaft (379-395 +) - seine letzte Blütezeit - unter Ihm wurde das Christentum Staatsreligion - der Heilige Augustinus berichtet – Theodosius sei die katholische Kirche wichtiger gewesen sei - als seine irdische Herrschaft - denn heidnische Kulte wurden untersagt - deshalb verbot er auch die Olympiaden - bevor er starb - teilte er das Reich unter seinen zwei Söhnen auf - 01 Honorius im Westen - sein Herrschaftsgebiet ging auf in den germanische Reichen und 02 Arcadius im Osten - wurde 1453 von den Türken überrannt
Mein Vorfahre gleichen Namens Markus Gavius Apicius hat wirklich gelebt!
Apicius 090525 + Kochbuch - das einzig vollständigen erhaltenen der Antike – stammt von Ihm - überliefert ist es uns von einen unbekannten Bearbeiter des 4. Jahrhunderts - Sammlung – von original Apicius Rezepten - aber auch einer ganze Anzahl weitere Rezepte (Maier, 247) – Freiheit dichterische – mein Held ist zu Apicius verwandt und der historisch unbekannte Bearbeiter des Apiciuskochbuchs - deshalb kocht mein Romanheld auch gern - übrigens der orginale Apicius - hat sich vergiftet - weil er glaubte zu verarmen - dabei hinterließ er ein Vermögen von 10 Millionen Sesterzen - zum Vergleich - zwei Sesterzen reichten für den Lebensbedarf eines Tages
Er war ein berühmter Feinschmecker unter Kaiser Tiberius
Tiberius 090525 + Claudius Nero Tiberius- – sein vollständiger Name – römischer Kaiser von 14-37 n. Chr. und Stiefsohn des Kaiser Augustus - als Feldherr kämpfte er erfolgreich gegen die Germanen - er starb zurückgezogen auf Capri - Knaur, 935
Ich habe noch viele Küchenrezepte!
Von meinem namensgleichen Vorfahren.
Und zwar - In meiner arca
arca 090525 + Name lateinisch = geheim - die Römer bewahrten Dinge des Alltag nicht in Schränken -- sondern u.a. in Kästen und Truhen auf - sie stand abschließbar im Eingangsbereich der Wohnung und enthielt oft Wertsachen und Bücherrollen - Jesus beobachtet das Opfer der armen Witwe im Tempel - das sie in einen Kasten legte - Christentum - jede Ortskirche besaß in Ihrer Frühzeit eine Kirchenkasse = eine spezielle arca - die an die Opferkasse heidnischer Tempel anknüpfte - die griechische Bezeichnung Episcopos- für einen Bischof – ist dem Vereinswesen entnommen und bezeichnete einen Kassenwart.
Vielleicht koche ich Dir später- ein paar seiner Rezepte!.
Leider nahm mein Vorfahre- ein unrühmliches Ende.
Daran war - wie schon so oft - der schnöde Mammon schuld.
Er hat sich vergiftet -
Er meinte - nicht mehr genug Geld zu haben.
Dabei hinterließ - er doch eine riesige Geldsumme .
Entschuldige - dass mir - Beim Herkules - entfahren ist.
Quintilian - verwendet aber diesen Ausruf auch (vgl. I 4,7).
Aber eigentlich - ich sollte ihn nicht mehr benützen!
Ich bin nämlich Christ - bist Du getauft? -
Ja? - Das trifft sich gut.
Wir könnten uns doch mit unserem Taufnamen anreden?
Nenne mir Deinen Vornamen !
Vornamen 090525 + iLeben der Römer - dort spielten sie eine geringere Rolle als bei uns - wenn M. Tullius Cicero z.B auf seinen Sohn zu sprechen kommt - nennt er ihn einfach unseren Cicer. - das hattedamit r mit Bequemlichkeit zu tun, wenn die Römer ihre Vornamen meist nur in abgekürzter Form schrieben. - es war die tief eingewurzelte heidnische Furcht der Römer den Vornamen nicht dem sogenannten bösen Blick auszusetzen. (Pleticha, 324f) – vgl. Märchen – „Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß“
Es freut mich!,
Du besuchst mich in der Hauptstadt von Raetia secunda
Sie heißt Augusta Vindelicum!
Stadt Augusta Vindelicum - 100525 - Augusta = Kaiser Augustus - deshalb heißt diese deutsche Stadt heute Augsburg - Vindelicum = Vindelicier - ein keltische Stamm im Norden - der römischen Provinz Rätien angesiedelt - Tacitus - sein voller Name lautet Publius Cornelius - Geschichtsschreiber römischer beschreibt die Stadt in seinem Werk Germania (41,1) - er ist um 55 n. Chr. in Rom geboren – lebte bis ca. 115 n. Chr. - er war Prokonsul der Provinz Asia um 112 / 113 – er spricht von Augsburg als splendidissima Raetiae provinciae colonia – glänzenste Siedlung der Provinz Rätien.
Ja – Augsburg ist Provinzhauptstadt Rätiens.
Rätien- 100525 + Verwaltung römische – Kaiser Diokletian (284-304) teilte das Reich in vier Präfekturen ein - die Provinz Rätien gehörte zur Präfektur Italia Illyricum et Africa – Diözesen - bildeten die nächste Verwaltungsebene - Name Diözese ist heute noch in der katholischen Kirche gebräuchlich – Rätien zählte zur Diözese Italia annonaria - die gesamte Provinz Rätien reichte in ihren Glanzzeiten von Tirol und der Schweiz bis zur Donau – nur im Süden war die Provinz von den Rätern bewohnt - in spätrömischer Zeit wurde die Provinz aufgeteilt in Raetia prima - Hauptstadt Curia (Chur) - und Raetia secunda - Hauptstadt Augsburg
Wie ich in dieser Siedlung gelandet bin?
Ganz einfach, mein Onkel Julianus hat es weit gebracht.
Er ist der Praeses von diesem Teil der Provinz.
Präeses- 100525 + Kaiser Diokletian - trennte sein Reich in - Aufgabenbereiche - den 01 zivilen - übernahm der praeses = Vorsitzender - der im 4. Jahrhundert in Augsburg residierte – war nur zuständig für die Provinz raetia secunda - den 02 militärischen - übernahm der dux = Anführer er hatte militärische Befehlsgewalt für beide rätischen Provinzteile und residierte abwechselnd in Castra regina (Regensburg) und in Augusta Vindelicum (Augsburg).
Meine eigentlicher Beruf ist Rhetor.
Ich bin aber jetzt Sekretär meines Onkels.
Seitdem begleite ich ihn.
Am liebsten arbeite und wohne ich in der Villa meines Onkels
Sie liegt draußen vor der Stadt -
Sie ist wunderschön am Wertachufer gelegen.
Die Zeiten aber - sind unruhg i- und verlangen Wachsamkeit.
Das Landhaus wird immer wieder einmal vom Militär geräumt
Dann - wenn wilde Horden die Gegend unsicher machen.
Deshalb wohne ich auch oft im Stadtpalast meines Onkels.
Dort an einem ungewöhnlicher Ort.
Hier – nämlich im Turm ist mein Lieblingsplatz.
Turm- 090525 + Augsburg Befestigungsanlage - ist im späten zweiten Jahrhundert nach Christus - durch eine dichte Kette von Wehrtürmen verstärkt worden - deren Gesamtzahl belief sich auf etwa 30 bis 40 Türme - im Jahr 1995 ist auf Grund von Berechnungen ein Fundament eines solchen römischen Turms ausgegraben worden - durch Zufall kam ich an der Grabungsstelle vorbei - sie liegt zugeschüttet - jetzt gekennzeichnet unter einem Parkplatz des Caritasgeländes i(Nähe Heilig Kreuz Kirche) - literarisch wählle ich diesen Turm zur fiktiven Studierstube meines Heldens.
Wir haben – an die vierzig Türme in unserer Stadt
Nicht alle sind mit Militär besetzt
Ich durfte deshalb in einen dieser Türme einziehenI
Ich kann hier in aller Ruhe ungestört arbeiten,
Schau hinaus - welch ein Rundblick
Hier genieße ich - mein bist jetzt ziemlich geruhsames Leben.
Mein Onkel hat viele Mitarbeiter und er reist viel.
Eigentlich bin ich nur für vertrauliche Aufgaben zuständig
Nämlich solche - die er keinem Anderen anvertrauen will
Doch das kommt selten vor.
Ich kann mich also - meinen Buchrollen widmen.
Ich empfange Besuche - über die ich mich freue - so wie Dich!
Und ich erteile - privaten Rhetorikunterricht.
Auf wessen Grundlage ich unterrichte?
Hauptsächlich nach Marcus Fabius Quintilianus.
Zwölf Bücher hat er verfasst.
Nämlich über die Ausbildung zum Redner
Quintilian spricht - Er habe die zwölf Bücher geschrieben
Man höre und staune
Um alles - in Kürze auszubreiten (I Pro. 25)
Lateinisch redet er von ö breviter omnia demonstratur
Weißt Du welchen Platz zwölf Buchrollen einnehmen?
Ich musst mir eine zweite "arca" anschaffen!!
Komm doch bitte her - in diese Ecke!
Hilf mir den Deckel auf zu wuchten!
So - hier haben wir die Buchollen!
Ja Quintilian hatte sogar den ersten besoldetem Lehrstuhl!
Und zwar unter Kaiser Domitian .
20 Jahre widmete er sich so der Jugenderziehung.
Dann verfasste er eine Grundlagen der Rhetorik (I Pro. 1)
Ungefähr zwei Jahre hat er gebraucht.
Für seine Institutionis Oratoriae
Institutionis Oratoriae Libri XII - 100525 + Werk schien lange Zeit verloren - erst im Herbst 1416 - fand der Humanist Poggio eine vollständige Ausgabe der Bücher - im Kloster St. Gallen - er schrieb den Text in nur 53 Tagen ab – die überragende Bedeutung zeigt - dass im 15. Jh. in Leipzig an der Universität - nicht etwa ein professor eloquentiae (Professor für Beredsamkeit)lehrte -, sondern ein Quintiliani professor (vgl. Rahn, XIIf).
Sein Standardwerk gliedert er interessant
Jemand wird von Kindesbeinen (I Pro. 5) ausgebildet..
Als Christ gefällt mir vor allem Quintilians Einstellung -
Nach Quintilian wird nur der ein erfolgreicher Redner -
Der ein vir bonus (ein guter Mensch, I Pro. 9) wird.
Er will keinen der üblichen nudae illae artes (schmucklose Handbücher, I Pro. 24) verfassen - die nur ossa detegunt (das Knochengerüst freilegen I Pro. 24).
Mit anderen Worten:
Er will bei der Redekunst nicht nur an der Oberfläche kratzen.
Nein - Nein - du brauchst keine Angst zu haben!
Ich werde nicht bei Adam und Eva anfangen und Dir den gesamten Quintilian schmackhaft machen.
Die zwölf Bücher sind ja eigenlich nur für diejenigen geschrieben - die vor Gericht Mandanten verteidigen.
Ich werde zu Dir nur von Dingen reden, - von denen ich glaube - dass Du Nutzen davon hast.
Was ich Dir unbedingt sagen muss -
Quintilian macht Mut - zur Entwicklung von eigenen Fähigkeiten
Fähigkeiten - 100325 ++ Quintilan führt aus - selbst wenn folgende Fähigkeiten nur in bescheidenem Maß fvorhanden sind - wie - Stimme = lateinisch vox - Lungenvolumen = latus patiens laboris - Gesundheitszustand = valetudo - Beharrlichkeit = constantia und Anstand = decor - so kann man doch diese Fähigkeiten enorm entwickeln (I Pro. 27).
In seiner Vorrede (Prooemium) zum ersten Buch (21 ff) gibt er ine kleine Inhaltsangabe seines Rhetorik- Leitfadens
Inhaltsangabe - 100525 ++ Buch erstes - es geht um die Erziehung der Kinder usw. - Buch zweites - es geht um erste Übungen beim Rhetor und um Grundsätzliches der Redekunst - Bücher fünf weitere - handeln von suchen nach Gedanken un d deren Anordnung - Bücher vier folgende - widmen sich der sprachlichen Darstellung - der Lehre vom Gedächtnis und dem praktischen Vortrag - Buch letztes - Quintilian befasst sich mit dem -Beruf des Redners er genoss bei Römern das höchste Ansehen aller Lehrberufe – die meisten Rhetoriklehrer (rhetores - auch oratores genannt ) betrieben eigene Schulen - vergleichbar unseren Universitäten - .die Ausbildung war Voraussetzung für hohe Stellungen in Staat und Gesellschaft - so wurde z.B beigebracht wie man in Debatten im Senat oder als Anwalt vor Gericht Standpunkte wirkungsvoll vortragen konnten (Weber 237f, 315f) – nebenbei - große christliche Redner - waren z.B. Ambrosius - Cyprian - Tertullian - Augustinus größter christlicher Redner (2025 Papst Leo XIV - Augustiner)
Doch nun"media in res wie es so schön heißt.
medias in res 100525 + Redewendung bedeutet - mitten in die Dinge hinein –- Horaz - der römischen Dichter (65 bis 8 v.Chr.) - verwendet sie in seiner Ars poetica - um Homer lobend hervorzuheben - der Ausdruck bedeutet - ohne Umschweife - zur Sache kommen. (Sellner, 63; 76)
Ich will dir sozusagen Goldkörner aus Quintilian für deinen Alltag erschließen.
Da sieh her - im Geleitwort beginnt er mit einem schönen Vergleich:
Die Herausgabe seiner Bücher soll wie der Stapellauf eines Schiffes sei, das seine Segel in den Wind stellt (Geleit 3).
Wir wollen jetzt keine Segel setzen, sondern einfach per pedes zu unserem Forum wandeln. Dabei kann ich dir schon einiges zeigen und erzählen.
per pedes - 100525 +1 Sprichwort lateinisch = vollständig - per pedes apostolorum = zu Fuß gehen wie die Apostel (Sellner -92) - vgl. auch das Wort Pedale.
Kapitel - 02 ----------------------------------------------- Zum Forum
Halt! Hier geht es lang zum Forum!
Ich glaube wir verzichten auf einen Tragsessel!
Tragsessel - 100525 ++ Personennahverkehr - öffentlicher war in der Antike völlig unbekannt - höhergestellte Personen waren im Stadtgebiet meist auf Tragsesseln oder in Sänften unterwegs - den Reiten oder die Benutzung von einem Wagen war in den Innenstädten meist untersagt (vgl. Verkehrsberuhigung heute) - verkehrsberuhigte Zonen sind also nicht nur eine Erfindung der Neuzeit - übrigens - .das älteste Verkehrsberuhigungskonzept - stammt aus dem Jahr 45 v. Chr. und geht auf Julius Cäsar zurück (lex Julia municipialis). (Weeber, 119 / 385 )
Pass auf - stoß die Krüge am Straßenrand nicht um!
Im ersten Buch schildert Dir Quintilian - wie er sich gute Erziehung vorstellt.
Ja - die Unarten der Eltern und Erzieher!
Quintilian fordert gute Vorbilder.
Er vergleicht Kinder mit unberührten Gefäßen, - die nach dem schmecken, mit dem sie zuerst in Berührung kommen (I,1,5) –
Ich finde - ein schöner Vergleich!
Alexander der Große soll noch als Erwachsener durch Unarten aufgefallen sein, - die er sich von seinem Erzieher abschaute (I,1,9).
Da - hörst du das Geschrei - aus dem finsteren Loch?
Dass ist sicher ein Lehrer mit seinen Schüler!n
Lehrer - 100525 Elementarunterricht - Dauer – dauerte etwa vom 7. bis zum 12. Lebensjahr - Ansehen – da dieser Unterricht ausschließlich von Sklaven und Freigelassenen gegeben wurde - war das Anseher entsprechend schlecht – da sie keine Privatlehrer waren - sie mussten als Freiberufler - mehrere Kinder in .ihren öffentlichen Schulen betreiben – inmitten im Krach der City - nur durch einen Vorhang getrennt (vgl. Weeber, 311ff)
Hörst Du sein aggressives Geschrei?
Quintilian fordert da einen ganz anderen Umgangston!
Geistige Arbeit soll Kindern von Anfang an Spaß machen.
Wettkämpfe und Belohnungen sollen den Unterricht auflockern (I,1,20).
Sehr fortschrittlich, wenn ich höre, wie da gerade meine Ohren beleidigt.
Hast du dein Schreibtäfelchen dabei?
Ich trage nämlich immer ein Schreibtäfelchen bei mir.
Schreibtäfelchen - 100525 + bestehend - aus zwei zusammengebundenen - Holzbrettchen die Innenseiten waren mit einer dünnen Wachsschicht überzogen - mit dem stilus – dem Griffel aus Bronze oder Eisen – wurden mit dem vorderen Ende - Briefe - Mitteilungen und Rechnungen eingeritzt - mit dem flachen Ende - konnte man Dinge - durch Glattstreichen der Wachsschicht -.ausradieren
Cura bene ac velociter scribendi - saubere Handschrift ist nach Quintilian von außerordentlichem Vorteil ( I,1,28) .
Er beklagt , dass Leute von besserem Stande dies leider allzu oft vernachlässigen.
Du gehst mir fast etwas zu schnell.
Heißt es doch Festina lente - Eile mit Weile, - um einen Lieblingsausspruch unseres Stadtgründers Augustus zu verwenden.
Hoffentlich - hastest du beim Lesen - nicht genauso!
Nach Quintilian geht nämlich unwahrscheinlich viel Zeit durch schnelles - schlampiges Lesen verloren. (I,1,32)
Das Lesetempo soll sich langsam steigern - denn man muss sich auf Augen und Stimme gleich konzentrieren (I,1,34).
Ja - Du hast richtig gehört - Augen und Stimme.
Wir lesen fast alles laut.
Lesen - 100525 - Bücher las man - In der Antike nur laut! (Vgl. Rahn, Vorwort XV). - Lesen lautes - ist auch heute noch eine der besten Übungen - um Betonung - Satzmelodie und Emotionen zu üben - Ich selbst habe während meines Germanistikstudiums einen Großteil der deutschen Literatur laut meiner Mutter vorgelesen - . Gewöhne Dir an - täglich etwas laut zu lesen (beten) – mit Deinem Handy kannst Du heute - modern - dann Deine Fortschritte überprüfen
Das ist eine gute Übung für sauber betontes Sprechen.
Versuch es doch auch einmal!
Siehst du dort zwischen den Pflastersteinen den plantago lanceolata – den Spitzwegerich - hervorspitzeln?
Spitzegerich - 100225 +Europa - an Wegrändern fast überall anzutreffen - Wirkung astringierend = zusammenziehend - durch Gerbstoffe bei Wunden - schon der berühmte Pfarrer Kneipp lobte diese Wirkung der Blätter - entzündungshemmend durch Schleimstoffe - herzstärkend – durch das Glykosid Aucubin - vitaminreich – durch Vitamin C
Er soll – so sagt – mein Onkel . der schon viel herumgekommen ist - auch gegen Schlangenbiss helfen - mein Onkel - der altgediente Elitelegionär - nennt ihn deshalb auch Schlangenkraut
Hier nimm ein Blättchen !
Ich kaue die Blätter und lege sie auf kleine Wunden - hilft ganz gut!
Übrigens schon Dioskurides erwähnt Wegerich als Heilmittel.
Dioscurides Pedanios 100525 +-Antiker Verfasser des bedeutendsten Heilpflanzenbuches des Altertums - De materia medica (libri V); - sein Werk ist entstanden in der zweiten Hälfte des nachchristlichen Jahrhunderts - es beschreibt etwa sechshundert Pflanzen und war bis in die Neuzeit maßgebend. (Fink - Henseler, 25)
Spitzwegerisch tut auch Deiner Stimme gut.
Ich weiß da ein tolles Rezept - wenn du einmal richtig verschleimt bist:
Sammle Spitzwegerichblätter - wasche sie und presse Ihren Saft aus.
Nimm die gleiche Menge Honig - wie Du Saft hast - und koche Beides in einem Topf unter ständigem Umrühren - etwa eine halbe Stunde.
Fülle den Sirup noch warm in Gläser - die Du gut verschließt.
Er hält ein ganzes Jahr.
Verwende ihn - wenn Du verschleimt bist.
Weil wir gerade dabei sind - sag einmal ganz schnell:
Bald blüht breitblättriger Breitwegerich - breitblättriger Breitwegerich blüht bald"
Na ja - Du hast Dich ja ganz schön verhaspelt.
verhaspelt 100525 Zungenbrecher sind nach Quintilian dagegen der beste Weg (I,1,37).
Leg Dir doch ein kleines Programm an Zungenbrechern zu.
Es gibt nichts Besseres als sich dadurch einzusprechen.
Ich beginne gleich in der Früh, wenn ich mich ankleide.
Wenn du dich in dieses Gewühl hineinhörst, merkst du ja wie undeutlich viele Zeitgenossen sprechen.
Übrigens - kleiner Hinweis unter uns Christen - vielleicht nimmst Du sinnvolle Sätze zum Einsprechen -
Wie wärs mit dem lateinischen pater noster (Gebet Vater unser) - versuch es doch einmal.
Halt - mir fallen auch noch die 14 Nothelfer ein - die kannst du auch zur Übung segensreich durchsprechen!
Ich ordne sie Dir alphabetisch -
Achatius - Ägidius - Blasius - Barbara - Cyriakus - Christopherus - Dionysius - Erasmus . Eustachius - Georg - Katharina - Margareta - Pantaleon und Vitus.
Da! - Schau Dir diese Wandkritzeleien an!
Ich will ja nicht jammern.
Aber es stimmt - wenn Quintilian über unsere Jugend lamentiert: - Wenn wir doch nur nicht selbst die Verhaltensweisen unserer Kinder ruinieren würden! Schon als Kleinkinder verwöhnen wir sie durch Luxus.
Was wird einer nicht als Erwachsener beanspruchen - der auf Purpur robbt?
Wir empfinden Vergnügen - wenn sie frech sind.... (I 2,6ff)
Ja - so ist sie die heutige Jugend.
Die Beschäftigung mit der Redekunst wäre da ein guter Ausgleich und gute Erziehungshilfe.
Was ist denn heut hier für ein Gedränge! -
Aber ich liebe Menschen! Für einen der gut reden will, sind Menschen wichtig.
Quintilian rät - dass man sich an das Rampenlicht der Öffentlichkeit frühzeitig gewöhnen sollte.
Angst vor den Menschen und ein Einsiedlerleben wären fehl am Platz. (I, 2,18).
Mein Rat an dich! Gewinne Selbstsicherheit!.
Geh ins Theater - die Thermen oder das Stadion- oder – was mir besonders am Herzen liegt – in eine christliche Hauskirche.
Flaniere herum und fürchte dich nicht - wenn die Augen auf Dir ruhen.
Hoppla - hier hat jemand eine Münze verloren!
Mich erinnert das gleich an das biblische Gleichnis bei Lukas (15,1ff) - na Du weißt schon - die Frau - die nach ihrer Drachme sucht - die sie auf Ihrem Kopfschmuck verloren hat
Da kann ich aber auch gleich bei Quintilian anknüpfen.
Nach Ihm sollst Du mit Sprache - wie mit einer Münze umgehen.
Sie soll möglichst einen großen Geltungsbereich haben. (I,6,3).
Also wirf - wenn es geht, - niemals mit schwierigen Ausdrücken um Dich.
Jetzt kommt etwas bei Quintilian - was mir sehr am Herzen liegt.
Der Redner muss nach ihm eigentlich ein weiser Mensch sein - vielfältig gebildet - kein Fachidiot - der ein paar Tricks zum Überreden kennt.
In verschiedene Gebiete sollte er hineinschnuppern. (I,10,6).
So wie der Honiggeschmack aus vielen Säften und Blüten besteht, - so bedarf das Sprechen einer Vielzahl von Künsten. (I,10,7)
Magst Du übrigens Musik?
Man ist niemals zu alt für die Musik!
Ich spiele gern die Flöte.
Auch Sokrates nahm noch als alter Mann Lyrastunden - ohne sich dabei etwas zu denken (I,10,130).
Der Philosoph Platon hat für den aktiven Bürger - den er "Politikos" nennt, - die Musik für notwendig erachtet. (I,10,15).
Nachher habe ich für dich noch etwas Besonders vor!
Wir gehen zum Hafen - mehr verrate ich nicht.
Dort wirst Du auch die Ruderer singen hören - damit das Rudern leichter geht.
Quintilian erinnert daran - das Singen - auch wenn es noch so einfach ist - Tröstung und Erleichterung schafft. (I,10,16).
Trällere doch ab und zu eine kleine Melodie.
Das ist auch gut für deine Atmung.
Schließlich ist folgende griechische Wendung fast zum Sprichwort geworden:
Die Ungebildeten sind den Musen und Grazien fern. (I,10,21)
Ja, die Stimme ist für jeden von uns eigentlich das beste Kapital.
Jeder sollte darum sein Hauptaugenmerk auf seine Stimme richten (I,10,27)
Erinnerst Du Dich noch - als ich zu Beginn unseres Zusammentreffens nach meiner fistula (Stimmpfeife) gesucht habe?
fistula 100525 ++ lateinisch - Pfeife, Röhre
Viele Menschen reden leider nicht entspannt genug.
Wenn Sie zu reden anfangen - sprechen sie viel zu hoch - meist aus Schlampigkeit oder Aufregung.
Wenn man nicht den entsprechenden Grundton findet - nützt man nicht die ganze Bandbreite der Stimme aus.
Quintilian führt als nachahmenswertes Beispiel C. Gracchus an:
Er war zu seiner Zeit einer der besten Redner.
Wenn er zu sprechen anfing - stand immer ein Stimmlehrer mit einer fistula hinter ihm, um den Grundton vorzugeben. (I,10,27)
Quintilian gibt Dir noch weitere gute Stichwörter (I, 11,8ff) fürs Sprechen:
Die Endsilben sollen nicht wegfallen.
Beim Sprechen soll die Bruststimme und nicht die Kopfstimme eingesetzt werden
Bruststimme 270525 + Stimmklang - orientiere Dich am Brustton der Überzeugung – finde ihn durch entspanntes Stimmleiern - dann klingt Deine Stimme am Vollsten
Als Christ empfehle ich Dir wie schon erwähnt ein geleiertes pater noster - so findest Du Deinen entspannten Grundton am Besten!
Du verbindest so Stimmklang und Segen miteinander!
Dein Gesicht soll natürlich wirken: - die Lippen sich nicht verzerren - die Mundöffnung nicht zu groß aufklaffen.
Halte Deinen Kopf ruhig - indem du das Gesicht weder nach oben - , noch die Augen zur Erde richtest.
Kopf 270525 + Afrika - Menschen haben dort meist ine gute Haltung- - weil sie viel auf dem Kopf balanzieren - dadurch wird Dein Kehlkopf nicht abgedrückt und Deine Stimme kann sich frei entfalten - Stimmproblemen vorbeugt
Der Rhetoriktrainer Quintilian rät uns ausgewählte Stellen auswendig zu lernen.
Wie aus einer Schatzkammer habe wir wir dadurch Ausdrücke und Wortverbindungen parat.
Jede Unterhaltung lebt davon - wenn Du treffend etwas einbringen kannst. (II,7,4).
Dein Gedächtnis bleibt dadurch weich wie Wachs.
Wie wärs - wenn Du jeden Tag einen kleine Bibelvers auswendig lernst - versuchs doch einmal!
Quintilian drängt darauf - beim Erlernen der Rhetorik immer erfinderisch zu bleiben.
Klammere Dich nicht daran - dass es alle vor Dir auch schon so gemacht haben. (II,13,8)
Sei kreativ!
Schau da vorne unser Kirche
Manchmal glaube ich - dass Quintilian schon über christliches Gedankengut verfügte - wieso ? - Ich vermute Folgendes
:Gegen Lebensende hat Quintilian in der Erziehung zwei Großneffen des Kaisers Domitian betreut (81-96)
Die Mutter dieser beiden Knaben - Flavia Domitilla ist vom Kaiser - ihrem Onkel - wegen ihres christlichen Glaubens verbannt worden
Fall wir irgendwann mal nach Rom kommen - zeige ich Dir - wo diese mutige Domitilla bergraben ist .
Mit der Gabe zu reden - sind die Menschen am stärksten von allen anderen Lebewesen unterschieden (II,16,12)
Anschaulich hat der Philosoph Zeno zwei Arten zu reden unterschieden. (II,20,7)
Balle doch einmal eine Deiner Hande zu einer Faust:
Dies nennt er die dialektische Art zu sprechen. - wenn Rede und Gegenrede kraftvoll - wie im Symboll der Faust ausgedrückt - kraftvoll im Dialog miteinander abwechseln.
Verwandle jetzt Deine geballte Faust - zu einer Handfläche.
Dies nennt er die fortlaufende - die rhetorische Art zu reden - wenn Du im Monolog vor Publikum Deine Gedanken wie von einer geöffneten Hand fließen lässt
Für Quintilian steht der "Redner" sogar über dem "Philosophen", weil die Philosophie sich mit Themen beschäftigt, die ursprünglich der "Rhetorik" eigen waren. (II 21, 12)
Darüber könnte man noch lange sprechen.
Ah, wir sind schon da!
Kapitel - 03 ----------------------------------------------- Mit dem Schiff
Jetzt unternehmen wir etwas Besonderes!
Ich nehme Dich auf eine Bootsfahrt mit!
Ja, Augsburg besitzt eigene Schiffsanlegestellen.
Kein Wunder, wenn Du bedenkst, dass zwei große Flüsse unserer Stadt Flankenschutz bieten - nämlich Lech und Wertach.
Unser großer Transportweg ist aber der Lech.
So kommen etwa die großen Steinblöcke für die Fundamente meines "Wohnturms" bis von der Schwäbischen Alp .
Also, auf zur Schiffslände.
Normalerweise entlädt man dort das Baumaterial. -
Wohin es geht? Wird noch nicht verraten!
Du bist ja vor Gericht nicht als Redner tätig.
Quintilian sagt selber, dass seine Ausführungen jetzt trockener werden. (III,1,2ff)
Dafür wird es gleich auf unserer "Licus" (Lech) - um so "nässer" zugehen!
Warte einen Augenblick! I
Ich schau schnell hinüber, wo die Boote anlegen.
Wir sind angemeldet.
He! Komm hier her!
Hier liegt unser kleines Schiff.
Ein Sonderanfertigung für meinen Onkel.
Wir steigen am besten gleich ein;
Vorsicht! Es schwankt ein wenig.
Jetzt da die Sonne schon tiefer steht, komme ich mir fast wie der große Philosoph Aristoteles vor, der immer nur nachmittags Rhetorik gelehrt hat. (III,1,14) -
Aber Spaß beiseite!
Nach der Aussage Quintilians hat sich Cato als erster Römer zur Rhetorik geäußert (III,1,19).
Ja, genau, dass war der, der immer sagte
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam (Im übrigen bin ich der Ansicht, dass Karthago zerstört werden muss). (Vgl.: Florus, Historia Romana 2,15,4f)
Die Krone der römischen Rhetorik ist natürlich unser Marcus Tullius Cicero. (III,1,19).
Um kurz abzuschweifen - für mich ist unser Kirchenlehrer Augustinus das größte Rednervorbild.
Zur Zeit liegt eine Schirftrolle von ihm in der Nähe meiner Schlafstelle.
Er hat übrigens Cicero einiges zu verdanken, wie er selber schreibt.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Bei Deinem nächsten Besuch kann ich Dir ja einmal vom ihm erzählen.
Huh - halt Dich fest, ganz schöne Stromschnellen.
Da schau ans Ufer- die schönen Villen.
So - jetzt schaukelt es wieder etwas weniger.
Zeit für eine ganz wichtige Passage aus Quintilians Werk (III,5,2):
Dein Reden soll "docere" (belehren), "movere" (bewegen), „delectare“ (beleben).
Findest Du nicht auch, dass dies eine bemerkenswerte Einteilung ist?
Eine einfache Merkformel!
Die Einleitung einer Rede soll dein Gegenüber für Dich einnehmen, gespannt und aufnahmefähig machen. (IV,1,5)
Vergiss auch nicht: eine "urbanitas opportuna" (amüsante Wendung)
Sie muntert zur rechten Zeit immer auf. (IV,1,49).
Lass also deinen Humor nicht zu kurz kommen.
Darum ein kleiner Witz nebenbei:
Kommt ein Mann zu einem Rhetoriklehrer und bittet ihn zu unterrichten.
Der lässt ihn eine kleine Proberede halten und sagt dann:
Leider hast Du eine sehr schlecht klingende Stimme.
Ich kann Dich nicht unterrichten .
Darauf sagt der Mann:
Schade - ich hätte Dir gern die doppelte Summe Geld für Deine Bemühungen gegeben.
Daraufhin der Redelehrer
Also, wenn ich es mir recht überlege, Deine Stimme hat gerade schon viel besser geklungen.
Ja, Ja - so ist es.
Viele Redelehrer schielen nur nach der schnellen Sesterze.
So soll es nicht sein.
Da - jetzt nähern wir uns dem Ziel.
Siehst Du da vorne.
Eine Insel - eine besondere Insel.
Hier auf dieser Insel ist unsere erste christliche Märtyrerin von Augsburg in der Flammen des Feuers umgekommen.
Es ist die heilige Afra.
Du willst etwas über sie hören! - Ja?
Also - das könnte ungefähr so gewesen sein:
Geh mit mir in Gedanken hundert Jahre zurück.
Im Mittelmeer liegt doch die Insel Zypern, eine Brücke zwischen vorderem Orient und unserem römischen Reich.
Kupfervorkommen machen diese Insel besonders begehrt.
Dort herrschte ein Lokalfürst, von Roms Gnaden - so ähnlich wie Herodes in der Bibel.
Beim Abwehrkampf gegen die Parter fand er den Tod.
Seine Gemahlin Hilaria und seine Tochter Afra flohen nach Rom.
Da sie keinen großen Reichtum mitnehmen konnten, kamen sie in dieser Weltstadt etwas unter die Räder.
Wie dem auch sei -
Nach einiger Zeit forderte Afra von ihrer Mutter einen Ortswechsel.
Der Ortswechsel führte sie zu Ihrem Onkel Dionysius nach Augsburg.
Im Jahre 303 brach ja dann die letzte große Christenverfolgung aus, von Kaiser Diokletian angeordnet.
In den Verfolgungswirren flüchtete sich der spanische Bischof Narzissus, mit seinem Diakon nach Augsburg.
Er kam unter bei Dionysius. In einem nächtlichen Gespräch konnte Bischof Narzissus Hilaria und Afra für das Christentum gewinnen.
Leider gab es Denunzianten, die ihn gleich beim Stadthalter anzeigten.
Afra und die anderen wurden zum Opfer für den Kaiser aufgefordert, blieben standhaft und wurden auf einer Lechinsel durch den Feuertod hingerichtet.
So nun weißt du grob, was man von ihr berichtet.
Sieh dort vorne soll ist diese Lechinsel - die Afrainsel sein!
Lass unser Schiff anlegen! - Wasser plätschert
Setz nun Deinen Fuß auf die Afrainsel. - Vorsicht!
Also - Ich finde den Lech mit seinen Inseln wild romantisch.
Komm schauen wir uns ein bisschen um.
Wir gehen zu der kleinen"Märtyrermemoria für die heiligen Afra.
Ich denke daran, wie mutig die Männer und Frauen damals gewesen sind,.
Sie haben sogar dem Gebot des Kaisers widerstanden.
Wie mitreißend muss ihr Glaubenszeugnis gewirkt haben.
Da sind wir gleich beim Thema.
Andere mitzureißen – ist die Krone der Beredsamkeit ist (VI,2,4)
Nur Farbe kann abfärben (VI,2,28).
Und der große Cicero fordert vom Redner illustratio (lebendige Anschaulichkeit) und evidentia" (ins Auge springen) - VI,2,32
Vorsicht, auf die Zweige!
Wir sind da.
Ein herrlicher Platz, um zu verweilen.
Komm! -
Sprechen wir doch zusammen ein Gebet um die Fürsprache der Afra.
Danke – Heilige Afra bitte für uns!
Kapitel - 04 - Auf dem Weg zur Villa ------------------------------------
Na, war der Ausflug zur Lechinsel der Afra nicht ein Erlebnis?
Da - Wir sind wieder zurück im Hafen.
Hörst Du das Knarren der Räder?
Die carruca meines Onkels fährt vor.
Carruca 140625 + Wagen vierrädriger- komfortablel - beliebt bei hohen Beamten (Weber 389) - sie konkurrierte Im Reiseverkehr der Römer mit der rheda - die von den Galliem übernommen wurde - sie war zwar robust - konnte mit viel Gepäck und Fahrgäste aufnehmen - war aber wenig komfortabel und hatte selten ein Verdeck - ; aber die carruca dagegen war sozusagen die Komfort-Version der rheda.
Wir wollen über Land fahren.
Ja - Du wirst Staunen!
Du darfst mitfahren zur Vorstadtvilla meines Onkels.
Komm wir schreiten zum Wagen!
Auf dem Weg dorthin leg ich dir eine gute Zusammenfassung Quintilians über die Redekunst vor.
Er stellt sie zu Beginn seines VIII. Buches (Pro.6-7) vor:
Sie zeugt von der hohen Stellung, die er ihr zumisst:
Rhetorik ist die Wissenschaft "gut zu reden".
Sie verteilt sich auf drei Sparten: die Lob-, Beratungs- und Gerichtsrede.
Wer redet, hat die Aufgabe zu belehren, zu bewegen und zu beleben. ("oratoris officium docendi, movendi, delectandi)"
Hier - schnall Dir zur Sicherheit dieses Schwert um.
Nimm schon!
Ja - Ja - die Zeiten sind unsicher.
Wir brauchen es sicher nicht zu ziehen.
Keine Angst - eine Eskorte von Legionären begleitet uns. Komm klettere in den Wagen!
Nun - Dann kann es losgehen.
Übrigens! - Es kommt beim Reden auf Natürlichkeit an.
Quintilian hat Humor, wenn er davon spricht, dass gesunde Beredsamkeit (eloquentia) kein "Fingernägel-Lackieren" und keinen "Kopfputz" braucht. (VIII,Pro,22).
Wenn du aber viel liest, wird dir ein reichlicher Wortschatz zur Verfügung stehen. (VIII,Pro,28)
Dann werden sich für das, was du sagen willst, die passenden Worte einstellen und zwar so wie der Schatten dem Körper folgt (VIII,Pro,30: "umbra corpus sequi").
Und - In der Kürze liegt die Würze!.
Produziere deshalb - nach Quintilian - bei deinen Sätzen keine "Geschwätzigkeit" und keinen "Wortschwall"! (VIII,2,17).
Immer sind die Wörter richtig , die treffsicher sind oder angenehm klingen. (VIII,3,17)
Halt - jetzt preist Quintilian etwas an, was an mein Inneres anrührt!
Wie Du ahnst - als Christ liebe ich die Bibel.
Mit ihrer Gleichnissprache spricht die Bibel gerade mich als Rhetoriklehrer.
Ja - Quintilian bestätigt, dass gerade Gleichnisse Vieles ins hellste Licht rücken können. (VIII,3,72)
Manches kannst Du ja selber nachlesen. Ich leihe Dir gelegentlich meine Quintilianrollen aus.
Danke - Danke - Ich will Dir ja nur das Beste darbieten.
Deine Sprache lebt von der Kraft der Verben. (IX,4,26)
Und beherzige:
Wer läuft, hinterlässt Spuren, obwohl er nicht stehenbleibt. (IX,4,67).
Das heißt, Du musst Deinem Reden Rhythmus geben - kurze Verzögerungen, auch wenn nicht groß geatmet wird.
Vertrau in jedem Fall Deinen Ohren, die spüren schon, was Schwung bringt oder lahm wirkt.
Herrlich - schau aus dem Wagen!
Da - auf dem Uferhügel siehst Du unsere "villa" (Landhaus) glänzen?
Gutes Reden nährt sich durch dauerndes Üben!
Erster Tipp - Alle Sprache nimmt bei Deinen Ohren ihren Anfang. (X,1,8ff).
Quintilian führt als Beweis das bekannte Beispiel bei Herodot an
Kinder, sind auf Befehl von Königen von stummen Ammen in der Einöde aufgezogen worden.
Sie haben zwar, wie man berichtet, bestimmte Laute ausgestoßen. Zum eigentlichen Sprechen kamen sie jedoch nicht. (X,1,10)
Übrigens mal was Anderes
Hast Du auch schon Appetit?
Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich Dir den folgenden Rat vortrage.
Lesen bedeutet nach Quintilian wie beim Essen "gutes Kauen und Einspeicheln".
Auch Lektüre soll nicht roh, sondern durch vieles Wiederholen zerkleinert unserem Gedächtnis als Schatzkammer für vorgegebene Muster einverleibt werden. (X,1,19)
Hoffentlich sind wir bald da!
Ich habe Dir ja versprochen, ein Rezept meines schlemmenden Vorfahren vorzustellen.
Habe noch etwas Geduld!
Siehst Du hier die blanke Schneide meines Schwertes?
Die Waffen unserer Redekunst sollen nicht vor "Schmutz und Rost starren", sondern glänzen. (X,1,30)
Und nun - Spaß muss sein!
Ich streife meine Toga zurück und zeige Dir meine Arm - Muskeln.
Na ja - könnte besser aussehen.
Lass Dich nach Quintilian beim Lesen nicht von zu prächtigen Formulierungen blenden und übernehme sie nicht wahllos.
Schau unseren Begleitschutz an - denn
micht Muskelwülste der Athleten, sondern kräftigen Arme von Soldaten sind in der Redekunst gefragt. (X,1,33)
Kapitel - 05 - In der Villa ---------------------------------------------------
Ah, jetzt fahren wir gleich in den Garten ein.
Ja, staune nur, was da für Arbeit drinsteckt.
Einen Augenblick!
Ich sage nur schnell in der Küche Bescheid!
So - da bin ich wieder.
Komm, wir "Lustwandeln" ein wenig im Garten.
Ich mag diesen Duft von Lavendel, Rosmarin und Kräutern.
Er ist auch gut für Deine Stimme.
Für Quintilian ist eine Übung als Redevorbereitung besonders wichtig.
Man soll möglichst viel und oft schreiben - das hilft gegen Oberflächlichkeit.
Auch einen Boden muss man ja gut umgraben, damit die Saat keimt und wächst. (X,3,2)
Und bitte - überfordere Dich nicht.
Rede nur nach Deinen Fähigkeiten;
Du sollst Freude am Reden haben. (X,3,15)
Schaff Dir Deine Freiräume zum Nachdenken.
Das kann sogar mitten im Gedränge, auf der Straße, beim Gastmahl sein.
Der große Demosthenes ging an den Strand um seine Reden zu überdenken.
Dort brauste das Getöse der Wellen und es gab ihm Gelegenheit sich an das Getöse der Volksversammlung zu gewöhnen. (X,3,30)
Also- auch ich bin manchmal schon in eine Badeanlage gegangen, wenn ich etwas ausarbeiten musste.
Ich muss Dir einmal unsere Badeanlagen zeigen! -
Prächtig sage ich Dir.
Leg Geschriebenes immer ein Zeitlang beiseite, damit es nicht wie ein Neugeborenes dem Vaterstolz schmeichelt und lerne warten.
Aber hüte Dich vor zu viel Verbessern.
Es gibt Stilisten, die meinen, alles wieder und wieder verbessern zu müssen.
Die machen es wie Ärzte, die gesunde Glieder operieren. Alles ist dann voller Narben - durch die Behandlung ist alles schlechter geworden. (X,4,2f)
Also - das gibt es nach Quintilian auch:
Ärzte, die gesunde Glieder operieren.
Die Zeiten ändern sich doch nie.
Ich hoffe nur, dass man niemals in die Hände solcher Pfuscher kommt.
Nach Quintilian gilt es immer am Ausdruck zu arbeiten, denn über ein und denselben Gedanken lässt sich oft verschieden reden. (X,5,5)
Den Meister im Reden erkennt man, dass er Unbedeutendes interessant machen kann.
Er kann Abwechslung dem Ähnlichen geben, Reiz dem schon Ausgeführten und er weiß über unscheinbare Dinge viel vorzutragen. (X,5,11)
Zwischen schriftlichem Ausarbeiten einer Rede und dem Glücksspiel der Stegreifrede steht Überdenken.
Zum Schreiben hat man nicht immer Zeit.
Zum Überdenken aber gibt es viele Möglichkeiten.
Du kannst nicht schlafen. Gut, überdenke.
Und auch in den Geschäften des Tages findest Du Zeit dazu.
Ja, nicht nur die Gliederung lässt sich überdenken.
Auch Wortverbindungen knüpfen das Gewebe der Rede so dicht, dass oft nur die Hand zur Niederschrift fehlt;
meist prägt sich das dem Gedächtnis sogar tiefer ein, was man nicht durch Niederschrift absichern will.
Freilich - Die Fähigkeit im Überdenken verlangt stetes Üben. (X,6,1f)
Wenn Dir während deiner Rede blitzartig etwas einfällt, dann klammere Dich nicht ängstlich an das, was Du vorher überdacht hat. (X,5,5)
Die Krone des Redetrainings ist nämlich die Stegreifrede. (X,7,1)
Schau nach oben!
Ich höre Donnergrollen es scheint ein Gewitter zu kommen.
Komm - wir brechen unseren Gartenspaziergang ab.
Lass uns vor dem herannahenden Sturm in die Innenräume fliehen.!
Halt da geht's zum Speiseraum!
Bei der Stegreifrede wird vor allem der Sachzusammenhang den roten Faden vorgeben (X,7,6) und Übung macht dem Meister.
Stetes Übung und Gewöhnung schaffen Leichtigkeit und Geläufigkeit;
dein Mund verstopft und verschließt sich, wenn Du hier nicht konsequent bist. (X,7,8)
So, lege Dich auf die Polster.
Du bist mir doch nicht böse, dass ich keine Sklaven und Sklavinnen auftreten lasse.
Als Christ mag ich das einfach nicht mehr.
Nimm Dir nach Quintilian Jongleure und Taschenspieler zum Beispiel.
Wie auf Kommando eilen die Dinge von der einen Hand in die andere.
So kann es auch bei entsprechender Sprecherfahrung gehen:
Man sieht schon das Folgende, ohne das Vorhergehende ausgesprochen zu haben. (X,7,11)
Auch Stegreifrede muss geordnet ablaufen.
Zufälliger Rede- Erguss, wie bei zänkischen Weibern, ist nicht zu bewundern.
Wichtig sind Wärme und Begeisterung.
Sie sind bester Motor für eine Stegreifrede und sind oft sogar sorgfältiger Vorbereitung überlegen. (X,7,13)
Sie aus dem Fenster! Dieses herrliche Wolkenspiel!
Du musst deine Vorstellungen bei einer Stegreifrede bildhaft vor seinen Augen haben.
Wenn unsere Augen eine gerade Straße abtasten, haben sie alles im Blick, was auf ihr und um sie herum ist. (X,7,16)
Hab keine Angst vor Blamage.
Herausgefordert durch die Situation kannst Du Ermutigendes erfahren:
Die Stegreifrede wird durch das Gedränge der Zuhörer angefeuert wie der Soldat beim Triumphmarsch.
Denn auch Gedanken, die beim Überdenken schwer von der Hand gehen, holt der Druck, unter dem wir in einer solchen Redesituation stehen, aus uns heraus.
Und einmal in Schwung gekommen, steigern wir uns zur Höchstleistung. (X,7,16f)
Doch aufgepasst, sei nicht übermütig!
Kurze Zeit zum Durchmustern dessen, was wir aus dem Stehgreif sagen wollen, solltest Du Dir schon nehmen. (X,7,20)
Kannst Du noch zuhören?
Oje - jetzt kommt die Mittagsmüdigkeit.
Gleich kommt das Essen.
Hier gurgle noch etwas Lavendel.
Eine gute Erfrischung für den Atem.
Das mussten übrigens alle Gäste machen, die bei dem berühmt, berüchtigten Kaiser Nero beim Gelage waren.
Nach dem Essen werden wir uns kurz ins Triklinum zur Ruhe begeben.
Wenn Du einmal aus dem Stegreif reden musst:
Ziemt es sich eine verhaltene und gleichsam zweifelnd abwägende Redeweise.
Es muss so wirken, als überlegten wir, nicht als blieben wir stecken.
Mit der Stegreifrede ist es so ähnlich, wie wenn man aus dem, Hafen ausläuft und der Wind zupackt, ehe das Takelwerk genügend dafür hergerichtet ist.
Hab Vertrauen!
Während der Fahrt werden wir die Segel schon allmählich auf richten und das Tauwerk an die richtige Stelle bringen, damit sich die Segel aufblähen.
Das ist besser, als sich einem leerem Wort-Erguss zu überlassen.
Die Stürme dürfen uns nicht ihren Kurs aufzwingen. (X,7,23)
Wort-Erguss - das finde ich einen treffenden Ausdruck.
Gerade jetzt, wo Regen gegen unsere Villa klatscht.
Villa - 080725 + Versorgung der städtischen Bevölkerung des antiken Augsburgs übernahmen Gutshöfe (villa rusticae) mit unterschiedlicher Größe - als historischen Kristallisationspunkt für den Ausflug ist von mir die villa in Stadtbergen (Augsburg) ausgesucht worden - von der leider oberirdisch nichts mehr zu sehen ist- eine Tafel erinnert noch an sie - . sie muss stattlich gewesen sein - zum Beispiel in der Front runde Säulenvorbauten - was darauf schließen lässt, dass die Bewohner sicherlich der Provinzaristokratie in der Augusta Vindelicum angehörten. (vgl. Denkmäler in Bayern ,Bd. VII, 83, LI).-
Übrigens, ich versuche viele Situationen des Tages - auch unangenehme - einfach als Redetraining zu sehen.
Du brauchst nämlich ständige Übung.
Sprich täglich vor mehreren Zuhörern (X,7,24)
Dies zahlt sich für die vocis firmitatem (Tragfähigkeit der Stimme) - oris facilitatem (Geläufigkeit der Aussprache) und die motum corporis (Körpersprache) aus. (vgl. X,7,26)
Verkoste doch einmal diesen Wein.
Aus eigener Produktion!
Köstlich - oder? Nun weiter!
Wenn man eine Rede angeht - lässt Quintilian durchaus knappe Aufzeichnung gelten - etwa in Form eines Notizbüchleins, - das man in der Hand hält. (X,7,31)
Quintilian macht zu Beginn des XI. Buches noch einmal deutlich:
Nicht Überreden, - sondern das gute Reden (bene dicendi) in einem moralischen Sinn - muss Ziel all Deines Redens sein. (XI,1,11)
Und so wirken beim Reden Ehrenhaftigkeit - Bescheidenheit und Wohlwollen am Besten. (XI,1,42)
Ah - das Geschirr klapper! - Jetzt kommt unser Essen!
Keine Angst - kein großes schweres Menü.
Beten wir zuerst ein Tischgebet?
Du meinst Singen ?
Noch, besser. - Du als Gast sollst die Ehre haben ---------
Also - was gibt es
Etwas Gekochtes aus den Büchern des Apicius - meines Vorfahren.
Gesund - und einfach - Omeletts mit Milch (ova sfongia ex lacte)!
Ova 080725 + Kochbuch - Gerichte – Mengenangaben des Apicius hat man versucht auf heutige Maßstäbe zu übertragen - probier doch einmal unter folgender Maßgabe eines seiner Rezepte aus - 8 Eier - 0,6l Milch, - 0,1l Öl - etwas gemahlener Pfeffer - ca. 20 Minuten Kochzeit auf sehr kleiner Flamme (Maier, S.186)
Noch etwas Wein?
Mein Vorschlag für heute Nachmittag:
Erst eine - Große Sanduhr Schlafen - im cubiculum (Schlafraum).
Danach Treffpunkt im Atrium zu einem kleinen Rundgang.
Ich zeige Dir dann die Villa und spreche zu Dir über Quintilians Ausführungen über das Gedächtnis.
Dann kommt ein kleiner Spaziergang im Garten mit Betrachtungen zur menschlichen Stimme und Körperhaltung.
Hier ist Dein cubiculum.
Wir treffen uns nachher im Atrium. Ah - bin ich müde.
nach einiger Zeit
Gut geruht?
Also: Das ist der Vorraum zum Atrium.
Die folgenden Ausführungen Quintilians halte ich für sehr wichtig;
Sie beschäftigen sich nämlich mit dem Gedächtnis und der Stimme.
Allein - das Gedächtnis ist in vielen Situationen eine Schatzkammer der Beredsamkeit (XI,2,1).
Gerade die Stegreifrede kommt ohne gutes Gedächtnis nicht aus.
Während man das eine sagt - muss das Gedächtnis schon das andere im Blick haben (XI,2, 3).
Konzentration ist hier vor allem wichtig.
Wenn Du mehrere Tage an einer Rede arbeitest, prägt sich meist alles von allein ein, ohne Überdenken. (XI,2,10)
Kennst Du Simonides? Nein?
Dann schließ die Augen und lass Dir Folgendes von Quintilian erzählen:
Simonides ist der erste, der uns eine besondere Hilfe für unser Gedächtnis gegeben. ------ Revision 080725
Simonides erzählt erzählt uns Folgendes:
Ein Faustkämpfer hatte bei ihm ein Lied für ein Siegesfeier bestellt.
Der Faustkämpfer verweigerte jedoch einen Teil des Honorars, weil Simonides in dem Lied nicht nur ihn, sondern auch, wie es üblich war, Kastor und Pollux gelobt hatte.
Der Faustkämpfer meinte deshalb, Simonides solle sich doch den Rest des Geldes, von denen geben lassen, deren Taten er gepriesen hätte.
Auf eine wunderbare Weise erstatteten dann Kastor und Pollux Simonides das vom Faustkämpfer nicht bezahlte Geld.
Das kam so: Als die Siegesfeier stattfand, war auch Simonides geladen.
Plötzlich wurde er durch einen Boten herausgerufen.
Zwei junge Leute, die zu Ross angekommen waren, suchten ihn dringend zu sprechen. Er sah aber niemand.
Doch später erkannte er, dass es die Götter selber waren, die ihn errettet hatten.
Kaum war er nämlich ins Freie getreten, da stürzte das Gebäude über den Gästen zusammen.
Das Unglück verstümmelte die Opfer so, dass ihre Angehörigen sie nicht mehr erkennen konnten.
Da kam, Simonides, so heißt es Folgendes zu Hilfe;
Er hatte nämlich den Sitzplan der Gäste im Gedächtnis gespeichert.
Er konnte dadurch genau sagen, wer im Augenblick des Unglücks wo gesessen hatte. (XI,2,11-13)
Quintilian zweifelt zwar daran, dass es sich wirklich so abgespielt hat (vgl. XI,2,14ff), aber interessant sind ja die daraus folgenden Erkenntnisse.
Dinge, die man an ausgesuchten Plätzen "gedanklich" abgelegt hat, bleiben besser im Gedächtnis haften. (XI,2,17).
Vielleicht hast Du das selber schon ausprobiert:
Du wählst Dir einfach Orte (loca) aus, etwa eine großes Gebäude- wie unserer Villa und prägst Dir die einzelnen Räumlichkeiten möglichst gut ein. (XI,2,18)
Begriffe die Du Dir merken willst, lege einfach der Reihe nach bildhaft dort ab -
und wenn es ein unbestimmter Begriff ist wandle ihn in einen bestimmten Gegenstand um, für fSeefahrt" stell Dir einfach einen "Anker" vor. (XI,2,19)
Bei mehreren Dingen gehe so vor:
Den ersten Begriff legst Du im Vorraum ab, den zweiten im Atrium usw. (XI,2, 20).
Man geht also die Plätze eines Hauses in einer bestimmten Ordnung durch.
Wenn Du alle Stichwörter mit Räumlichkeiten verbunden hast, brauchst Du in Gedanken nur die Runde machen und kannst sie wieder abrufen.
Dies lässt sich auch nur mit einem einzigen Raum machen, indem Du die verschiedenen Ecken nimmst; aber auch mit Plänen von ganzen Städten. (vgl. XI,2,21)
Quintilian weiß aber um die Grenzen dieser Gedächtnishilfe. (vgl. XI,2,23).
Diese Gedächtnismethode hilft da, wo es gilt sich viele einzelne Dinge einzuprägen.
Ich benutze Sie zum Beispiel, wenn ich mir die Dinge einprägen will, die ich bei einem Händler kaufen will.
Oder wenn ich mir meine täglich Segenspunkte vom Paternostertraining merken will - habe ich übrigens selbst erfunden - erzähle ich Dir einmal an anderer Stelle
Für eine fortlaufende Rede muss man sich da zu viele Hilfsvorstellungen zurechtlegen.
Das Gedächtnis wäre dann über Gebühr belastet. (vgl. XI,2,25)
Unser Meister schlägt den einfachen Weg des unmittelbaren Auswendiglernens vor.
Abschnitt für Abschnitt nimmt man sich die Rede vor, ruhig etwas längere Zäsuren wählen, damit das Ganze nicht zerhackt wird. (XI,2,27)
Um die Einheit der Abschnitte wieder herzustellen, kann man durchaus auf bildhafte Vorstellungen zurückgreifen.
An den Übergängen der Abschnitte setzt man Grenzpunkte (termini). (vgl. XI,2,28ff) Etwa ein Anker, wenn von einem Schiff die Rede sein soll.
Quinitilian meint, dass man sich beim Sprechen sein Manuskript leibhaftig vorstellen soll. Während man spricht, liest man im Geiste. (XI,2,32).
Um sich nicht von anderen Gedanken abzulenken, soll man beim Einprägen vor sich hinmurmeln ("murmur", XI,2,33).
Eines unserer alten Sprichwörter gilt jedoch immer "repetitio est mater studiorum" (die Wiederholung ist die Mutter aller Studien).
Arbeite wirtschaftlich, wiederhole nur die Stellen, die Dir entfallen sind. (vgl. X,2,35). Am besten haftet die Rede, die gut gegliedert ist. (vgl. X,2,36)
Und leichter lernen wir Verse auswendig, statt Prosa. (X,2,39).
So, jetzt sind wir wieder im Garten
Komm legen wir uns hier auf die Ruhebank nieder.
Eine herrliche Ruhe und schau diese Aussicht. Wie das duftet!
Ein Augenblick gerade richtig für ein Zusammenfassung (vgl. X,2,40ff) über die Geheimnisse der Gedächtniskunst:
"Exercitatio est et labor" (es muss mit Fleiß geübt werden) und zwar täglich!
Nichts macht mehr Fortschritte wie unser Gedächtnis oder schwindet schneller dahin.
Das Problem dabei ist oft der Widerwille (taedium) den man empfindet, immer wieder das Gleiche durchzugehen.
Quintilian nimmt den schönen Ausdruck "Wiederkäuen" dafür. (X,2,41)
Nimm zur Übung deshalb zuerst, wogegen Du keine Abneigung (odium) empfindest.
Lerne täglich ein paar Zeilen mehr auswendig, zuerst Dichtung, dann Prosa.
Gehe also vom Schweren zum Leichten.
So wie auch Athleten mit Bleigewichten (X,2,42) trainieren, um dann im Wettkampf unbeschwert auftrumpfen zu können.
Da fällt mir gerade ein, ich muss Dir mal unsere exzellente Ringerschule zeigen.
Quintilian ist übrigens klug genug, jedem eine eigene Naturanlage zuzubilligen.
Der eine lernt seine Rede wörtlich auswendig, dem anderen genügen die Gliederung und wichtige Tatsachen. (X,2,44 ff)
Nun kommt Quintilian zu meinem Spezialgebiet, dem Vortrag (pronuntiatio oder actio, XI,3,1).
Komm wir gehen wieder ein Stück.
Ich muss Dir noch meinen Kräutergarten zeigen.
Nur die Stimme (vox), der Gesichtsausdruck (vultus) und ganz besonders die Körperhaltung (habitus corporis) entzünden unser Reden.
Als Beweis können Schauspieler dienen, die selbst aus schwachen Stücken durch ihr Auftreten bezaubern können.
Die beste Rede kommt nicht an, wenn wir also auf diesen Gebieten nachlässig sind.
Demosthenes hat bei der Frage nach dem Wertvollsten einer Rede - den Vortrag auf den ersten Platz gesetzt.
Als man ihn nach dem zweiten Platz fragte, hat er diesen auch dem Vortrag zugewiesen, auch den dritten, vierten, bis man ihn nicht mehr fragte.
Und deshalb hat er sorgfältig den Schauspieler Andronicus studiert. (XI,3,6f)
Das muss zu denken geben.
Vielleicht kann ich Dich auch einmal mit ins Theater nehmen.
Wir haben wirklich gute Schauspieler bei uns.
Ich berate sogar einige.
Nach Quintilian zerfällt der Vortrag in zwei Teile:
Die Stimme und die Gebärde.
Stimme schmeichelt den Ohren, die Gebärde den Augen.
Da das Gebärdenspiel sich unserer Stimme anpasst, sei aber zuerst über die Stimme gesprochen. (XI,3,14)
Jeder Mensch besitzt seine eigentümliche Stimme.
Bona cura (gute Sorge) veredelt sie - Nachlässigkeit oder Ignoranz (inscitia) vermindert sie. (XI,3,19)
Ich habe Dir ja schon gesagt, dass ich gerne Flöte spiele.
Aus eigener Erfahrung kann ich deshalb Quintilian bestätigen:
Wenn eine Flöte schlampig geblasen wird - klingt.ihr Ton erbärmlich
Genauso verhält sich unsere Stimme.
Wer etwa mit zu starkem Stimmeinsatz spricht, stranguliert die Stimme (fauces tumentes strangulant vocem, XI,3,20).
Es geht nicht um eine mit Salböl verhätschelte Stimme, sondern um die sozusagen im Gepäckmarsch gestählte. (X,3,26)
Die beste Übung ist täglich zu reden, so wie es auf uns zukommt. (XI,3,29)
Um kurz zu unterbrechen:
Mir fällt Deine gute Aussprache auf.
Du hast eine os facile (geschmeidige Aussprache).
Sie hat keinen barbarischen Anklang.
So fordert es auch Quintilian für Aussprache . (XI,3,30):
Deine gute Aussprache kommt sicher auch daher, dass Du die Endsilben nicht verschluckst (XI,3,33)
Gliedere Dein Sprechen deutlich (XI,3,35).
Besonders die Pausentechnik istfür gutes Sprechen unumgänglich.
trenne - zusammenhängende Gedanken durch kleine Pausen
senken- immer wieder dabei auch Deine Stimme. (XI,3,37)
Unsere Stimme braucht auch eine gekräftigte Lunge mit einem ausdauerndem Atem. (XI,3, 40)
Wichtig für Deine Stimme – sprich weder mit Grabesstimme - noch im höchsten Diskant.
Deine Stimme soll locker bleiben.
Wie bei einer Saite, ist die Stimme um so voller und tiefer, je lockerer die Spannung ist
mittlere Spannung ist die beste Ausgangsbasis. (XI,3,42)
Tod jedes Sprechens ist die Monotonie.
Quintilian führt uns im nächsten Beispiel in die Malerei.
Abschnitte gleicher Stimmung sollen farbig klingen - XI,3,46)
Hineindenken ist da das Zauberwort.
Hier nimm Dir aus der Quelle einen Becher kühles Wasser.
Wasser ist übrigens eine Wohltat für Deine Stimme.
Wasser 220925 + Kehlkopfschleimhaut giert ständig nach Feuchtigkeit - schaue in Meiner Stimmblume nach
Durch falsches Sprechtempo, kann man viel Verwirrung stiften. (XI,3,52)
Es gilt die Regel - Nicht zu schnell und nicht zu langsam sprechen
Deshalb - Festina lente (Eile mit Weile).
Festina lente - schaue unter Sprichwörter nach
Betriebsstoff für gutes Sprechen ist unser Atem.
Atem muss möglichst lange reichen.
Demosthenes ging oft bergauf und versuchte dabei viele Verse mit einem Atem zu sprechen. (XI,3,54)
Machen wir doch gleich die Probe aufs Exempel!
Wer ist als erster bei dem kleinen Brunnen dort vorne! Los!
Hu - Du bist ganz schön in Form.
Ich muss kurz stehen bleiben. Ich bin ganz außer Atem!
Ja, der große Demosthenes – Deutlichkeit ist Ihm wichtig
er sprach deshalb mit Steinchen und bewegte sie mit der Zunge. (XI,3,54)
Hier - ich zeig Dir wie du das bequemer trainieren kannst.
Schneide Dir lieber dafür Brot, Käse oder einen Apfel in kleine Stücke
Als Belohnung kannst Du die Stückchen dann aufessen
Du wirst sehen wie geschmeidig Deine Aussprache wird.
Modulation der Stimme ergibt sich von selbst, wenn es gelingt die Geschehnisse wie Bilder in sich aufzunehmen.
Stimme muss zu einer Vermittlerin deiner inneren Spannung werden.
Beim Plauderton sprichst Du in entspannten Mittellage. (XI,3, 62ff).
Körperhaltung und Gebärde haben für gutes Sprechen ungeahnte Wichtigkeit.
Halte deinen Kopf aufrecht und natürlich.
Wende Deinen Blick dahin, wohin sich Deine Gebärde wendet. (XI,3,68ff)
Gesichtsausdruck und die Augen lassen sich gezielt einsetzen. (XI,3,72).
Nacken soll gerade gehalten werden.
auf die Brust gedrückte Kinn, kann die Stimme regelrecht abdrücken. (XI,3,82)
Demosthenes- Lanze beim Reden - über seinen Schultern angebracht - sollte nervöse Zuckungen vermeiden (XI,3,130)
Na ja, - so gefährlich brauchst Du natürlich Dein Redetraining nicht einzurichten!
Selbstvertrauen und eine gewinnende Gesinnung macht Deine Stimme glaubwürdig. (XI,3,157).
Konzentration vor den ersten Worten und Spannungspausen erhöhen die Aufmerksamkeit Deiner Zuhörer.
Odysseus soll dies vor er dem Wirbelsturm seiner Beredsamkeit bewusst gemacht haben (XI,3,157ff).
Bühnenleute sind Meister für Spannungspausen:
Streichen zwangloses - über den Kopf - ein Blick auf die Hand - ein kurzer Seufzer – sind die Hilfen - XI,3,158
Haltung sei aufrecht und gleichmäßig.
Stehe auf beiden Füßen -etwas getrennt voneinander
Knie sind gerade, ohne jedoch durchgedrückt zu sein.
Höchstens ein Bein etwas vorgestellt. (XI,3,159ff)
Schultern sind entspannt.
Arme hängen locker herab und beginnen mit einer bescheidenen Gebärde.
Quintilian äußert sich dazu ausführlich (XI,161ff)
Höre zuletzt den weisen Rat des Meisters an:
Jeder soll sich selbst kennen lernen und aus seinen natürlichen Eigenarten das Beste machen. (XI,3,180)
Kapitel 06 - Auf dem Rückweg (XII) -------------------------------------
Also ich glaube - wir müssen uns nach Hause aufmachen.
Es ist schon die sechste Stunde.
Komm, die Begleitung drängt zum Aufbruch.
Es wird schnell dunkel.
Sieh doch! Herrlich dieser Sonnenuntergang!
Erinnerst Du Dich noch?
Ganz zu Beginn?
Bevor wir gegangen sind?
Ich habe Dir erzählt wie Quintilian sich in Gedanken ein Bild ausmalt:
Da - ein Schiff läuft aus dem Hafen aus.
Er vergleicht damit sein schriftstellerisches Unterfangen.
Mit seinen Ausführungen über die Gebiete der Redekunst verlässt auch er den "sicheren Hafen".
Jetzt ist es soweit.
Schon weit haben wir uns mit Quintilians Ausführungen ins freie Wasser hinausgewagt:
Nur Himmel und See umgeben um uns (XII Pro 3ff).
Der Leser soll wissen, wie weit er sich mit Quintilian im Gegensatz zu anderen Schriftstellern vorgewagt hat.
Quintilian sieht die Redekunst als eine wirksame Waffe an.
Er will sie nicht an Straßenräuber, sondern ehrenhaften Streitern an die Hand geben. (XII,1,1)
Quintilian betont noch einmal, dass nur ein Mensch mit guten Absichten ein Redner werden kann. (XII,1,3)
Cupiditas, avaritia und invidia (Ehrsucht, Habgier, Neid; XII,1,6) behindern ein Studium der Redekunst und mala mens (schlechtes Denken) zerfrisst uns - XII,1,6.
Ein kleinen Tadel muss ich allerdings bei Quintilian anmelden!
Ich bin da aus meiner christlichen Überzeugung ehrlich!
Quintilian rechtfertigt nämlich für den, der redet, ab und zu das Lügen, wenn es der Sache hilft. (XII,1,38) I
Ich glaube, dass sich bewusstes Lügen, auch wenn es gut gemeint ist, sichnicht auszahlt -.
Denn Quintilian führt ja selber Ciceros an, dass Redegabe tief aus der Lebensweisheit strömem sollte - XII,2,6).
Lebensweisheit mahnt von der Lüge im Dienste der Rhetorik Abstand zu halten.
Ja ,da überqueren wir wieder den Wertachfluss!
Ganz am Anfang unserer Stadtgeschichte - gab es dort am Zusammenfluss der Flüsse Lech und Wertach - ein Heerlager.
Wenn Du wieder einmal hier bist, lade ich Dich zu einem kleinen Bad im Fluss ein.
Ein Fluss hat zwischen hohen Ufern brausende Strömung - wenn e dagegen im Flachen fließt - bricht. Er sich am Widerstand von kleinen Steinchen (XII,2,11)
Nicht verzetteln - beim Diskutieren in Haarspaltereien!
Es ist wie in der Ringkunst.
Kampfgeist und Standfestigkeit machen die Hauptsache im Ringkampf aus - XII,2,12
Denk immer an natürliches Rüstzeug zum Reden!
Deine Stimme (vox), kräftige Lungen (latus) und gutes Auftreten (decor). (XII,5,5)
Sei geduldig beim Fortschreiten in der Redekunst!
Es nützt nichts, wenn Du Dir im Übereifer Schwielen zuziehst.
Denk an Erholung und Erfrischung - XII,6,6
Beharrliche Schulung wird Dir Leichtigkeit verschaffen.
Gut ausgerüstet wirst Du außergewöhnliche Anforderungen, so wie die alltäglichen und häuslichen bewältigen. (XII,9,20)
Sein nicht ängstlich!
Gebiete strahlend, aufrecht und mächtig über die Fülle Deiner Beredsamkeit. (XII,10,78)
Da - sind wir nun wieder bei mir daheim.
Du musst ja morgen wieder abreisen - schade
Ich hoffe Du hast mir gern zugehört.
Vale (Auf Wiedersehen!) - Wir bleiben im Kontakt
Kapitel - 07 - Übers Forum ---------------- Ein halbes Jahr später
Ab jetzt spinne meine Bildungsgeschichte – ohne Quintilan - etwas locker weiter
Wie geht es Dir!
Ich hoffe Du hast meinen Brief erhalten.
Ich schlendere gerade zur Therme.
Ich habe mir den Kirchenlehrer Augustinus mitgenommen.
Vielleicht komm ich darüber mit Dir ins Gespräch
Verflixt, was ist da für ein Verkehr auf dem Forum.
Salve Gaius! Salve Publicus!
Ihr wollt mich zu einer Partie Mühle einladen. Da bin ich gleich dabei!
Ich will euch an diesem Vormittag keinen Vortrag halten:
Aber wusstet Ihr, dass ich als Redelehrer gerne Mühle spiele:
Die drei Steine einer Mühle erinnern mich immer an die drei Grundsätze meines Quintilians: docere - movere und delectare.
Nur eben in diesem Dreiklang von belehren - bewegen und begeistern – kann gutes Reden entstehen.
Ihr wisst Ja, dass ich Christ bin:
Ich werde jetzt abgeklärt - wie der Zöllner Matthäus meine Steine setzen und ist für Euch Matthäi am Letzten.
So jetzt muss ich aber gehen, das war ein hartes Spiel!
Ja, was sehe ich denn da - meine Lieblingsgarküche.
Geneigter Leser, Ich zeige Dir jetzt, eine besondere Spezialität:die berühmten Globuli!
Globuli 130721 - Verkleinerung von lateinisch globus - Mehrzahl globuli = Kügelchen allgemein - vergleiche Plinius 33, 89. – kugelförmige Kloß - Cato r. r. 79 / Varro LL. 5, 107: - ähnlich einem Krapfen = Pille peziell – medizinisch – z.B. Scrib. Larg. 13 -= Abfolgen übertragen - sprachliche - schön anzuhören – so Petronius 1, 3 - melliti verborum globuli,
Was, Du kennst Sie nicht - dann hör mal zu:
Marcus Porcius Cato der Ältere beschreibt um die Zeitenwende in seiner Abhandlung "De agri cultura" (über das Landleben) jene fett gebackenen Globuli"
Kapitel - 08 – heimliches Treffen -------------------------- 070422
Vale – warte ein bisschen - ich bring meinem Onkel in der Therme ein paar von diesen Köstlichkeiten
Da bin ich wieder!
Ah – Du bist noch da
Es hat leider lange gedauert
Ich wollte mich früher loseisen - aber mein Onkel hatte in der Therme gleich einen Auftrag für mich!
Kommst Du mit – aber wir müssen vorsichtig sein!
Und – ich weiß nicht – ob ich es Dir sagen soll!
Du willst es wissen – aber behalt es bitte für Dich!
Ich habe einen Blick von meiner großen Liebe erhascht
Du bist überrascht!
Mein Herz schlägt noch immer etwas schneller
Du willst mehr wissen?
Komm wir gehen kurz in die Basilika, da sind wir ungestört und ein kleines Dankgebet kann ja nicht schaden!
Wir treffen dort meine Lanissa – sie ist meine Traumfrau!
Wir können sie dann gleich nach dem Rezept für die Globuli fragen – dann habe ich wenigstens eine Ausrede, wenn uns jemand beobachtet!
Vorsicht Stufe – komm rein in unser Gotteshaus !
Trau Dich nur herein – hier sind wir sicher!
Übrigens - ich kenne hier den Priester ganz gut!
Ah – da kommt er!
Gelobt sei Jesus Christus – ehrwürdiger Orlandus!
Danke, dass ich Lanissa treffen darf!
Da hinter der Säule – da bist Du ja mein Sonnenschein! - Umarmung und ein verschämtes Küsschen
Dein Anblick macht mich glücklich – was für ein herrliches himmelblaues Kleid Deine reizende Figur umwebt!
Nein - Lanissa weine nicht – ich bin ja bei Dir!
Komm lass mich Deine Tränen trocken – meine Geliebte
Ich weiß - mein Onkel hat etwas gegen Deine Familie - weil die ihm zu sehr der neuen Religion der Christen anhängt.
Bitte hör auf zu weinen –
Unser Herr und Meister Jesus Christu wird uns schon helfen!
Wenn mich jemand bei meinem Onkel anschwärzt, dann habe ich eine gute Ausrede!
Lanissa - Du bäckst doch die besten Globuli der ganzen Stadt!
Hör doch bitte auf zu weinen!
Willst Du, dass ich traurig bin!
Schon besser – ja schenk mir Dein strahlendes Lächeln!
Ich bin ja bei Dir!
Hier – ich hab mein Täfelchen schreib bereit!
Also ich soll Käse mit Mehl zu gleichen Teilen mischen.
Daraus mache dann viele (Kugeln).
Gebe sie dann in ein Bronze - Gefäß mit heißem Fett.
Koche sie einzeln oder zu zweit und wende sie häufig mit zwei Holzstäbchen.
Nehme die gekochten (Kugeln) heraus, umgebe sie mit Honig und streue Mohnkörner darauf.
Dann kann ich sie servieren!
Mir läuft jetzt schon der Speichel im Mund zusammen!
Lanissa – Du willst mit mir beten, das tut gut!
wir knien vor dem Altar und halten uns bei der Hand
Lanissa weine doch nicht – wir können uns ja wieder treffen!
Mein Onkel hat zugestimmt,dass ich selber Rhetorikunterricht geben darf!
Ich sage ihm, dass ich bereits einen Schüler an der Hand habe!
Wir haben ausgemacht, dass mein Schüler Dein Bruder Septimus wird
Du Lanissa wirst ihn zu mir begleiten
Ich sehe, wie Du Dich freust – übrigens arbeite ich gerade an einem Buch über Quintilan - Du kannst mir beim Korrekturlesen helfen.
Das freut Dich – wie schön Deine Augen funkeln – wenn ich heute in den Sternenhimmel schaue, werde ich daran denken!
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass das ich Dein Herz erobern durfte!
Halte mich nicht fest – ich muss gehen, sonst fällt es auf!
Ich muss noch vor der Militärstreife daheim sein - sonst mault mein Onkel wieder – er will alles kontrollieren.
Aber unsere Liebe wird er nicht zerstören
Du hast es ja auch nicht leicht mit Deiner Familie.
Sie hat zwar das römische Bürgerrecht hat, aber ist keltischer Abstammung
Ich bin einigen Deiner Sippe zu römisch!
Oh – Danke für Deinen Kuss ich muss mich beeilen!
Vale – meine Geliebte - mein Augenstern!
Danke für Dein Globulirezept!
08 Dramatik pur---------------------------------------------- 070422 ++
Da sind wir wieder! - Lass Dich nieder (Du bist gemeint)!
Ich muss mich noch etwas vorbereiten – Ich kann Dir ja sagen, was ich meinem nächsten Rhetorikschüler lehren werde!
Ich habe selber einige Dinge für gutes Sprechen zusammengetragen!
Hast Du Atemprobleme – Nein – Gott sei Dank!
Solltes Du einmal welche haben, dann trinke Zwiebelsaft – schmeckt zwar nicht gut – hilft aber!
Zwiebelsaft -070422 - frisch gepreßt wirkt antiasthmatisch durch die darin enthaltenen Thiosulfinate.
Wenn jemand undeutlich spricht ,kannst Du ihm einen guten Rat geben!
Rate – Ich helfe Dir – meine kleinen Nichten und Neffen machen es!
Du weißt es nicht – Ganz einfach – Daumenlutschen hilft!
Sprich mir nach mit Daumen ihm Mund – Die Römer spinnen!
Spaß muss sein – aber der Daumen zwingt Dich deutlich zu sprechen!
Ich muss Dich mal meiner Verwandtschaft vorstellen – wenn Du Zeit hast!
Was ist denn dass für ein Lärm – Ah unser diensthabender Centurio steht vor der Tür
Centurio 070422 - Ausbilder in der römischen Armee – befehligten eine Hundertschaft
Ave – Was! - Germanenbanden wieder in der Gegend der Landvilla - Hilf oh Herr
Vale – Danke für die Nachricht
Ja - Du (Leser - Leserin) kannst bei mir übernachten!
Keine Ursache - für gute Freunde halte ich immer ein kleines Gästezimmer bereit!
Schlaf gut - bona nox!
09 - Eilmeldung - Alles muss schnell gehen ---------------------
Ah Du bist schon wach! - Komm wir frühstücken miteinander
Lanissa - meine keltische Freundin war schon da
Sie hat uns etwas Leckeres vorbeigebracht
Entschuldige meine Nervosität - sie hat mir von meinem Onkel beunruhigende Nachrichten und einen Befehl mitgebracht!
Es wird zu Kampfhandlungen kommen!
Lanissa – Du hast Angst um mich- ah – so um eine Umarmung von Dir - das tut so gut
Mein Onkel will mich für eine Zeit nach der Hauptstadt Trier zu Verwandten evakuieren!
Ich bin nicht feige - ich kann auch kämpfen..
Aber als Christ ist für mich wichtig – was unser Meister Jesus Christus verheißt – nämlich:
Selig die Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden oder Selig, die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land erben.
Aber Ja - mein Onkel hat mir für einen Notfall sogar eine Spezialausbildung zukommen lassen!
Ich bin sogar Träger des silbernen Weinstocks - aber davon ein später!
Weinstock 271022 - Abzeichen eines römischen Elitesoldat – aber es gab keine Abstufung wie ich es in dichterischer Freiheit vorgaukle.
Mein Onkel hat mir vorsorglich sogar befohlen die Stadt hier zu verlassen! - Befehl ist Befehl
Er hat mir Nachricht für den Kaiser mitgegeben! - da darf ich nicht nein sagen!
Willst Du mitkommen? - Ja - Du machst mich glücklichd
Wir haben nicht mehr viel Zeit, bevor mein Onkel die Stadt abriegeln lässt.
Beeile Dich! - Es muss alles schnell gehen!
Hier Pferde für mich – und für Dich Lanissa - und ein paar Mann Geleitschutz sind schon gesattelt und scharren mit den Hufen!
Auf - Los gehts ins ferne Trier - pass auf, das Dein Pferd nicht scheut!
Du reitest wirklich gut!
10 - Trier - ein gefährlicher Ritt - ------------------------------------
Einige Tage später – in einem einsamen Urwald
Achtung - halte Dich an die Wagenspuren
Lanissa – Du (der Leser) sei vorsichtig, wir werden gleich vorsichtig vom Weg ins Gestrüpp abweichen fürs Nachtlager!
Ja – Centurio – ich werde etwa Essbares suchen, solange es noch hell ist – ja und die Feuerstelle werde ich auch noch vorbreiten
Bitte aufpassen, wir sind auf germanischen Territorium – da können wir leicht überfallen werden.
Lanissa – ich habe Dir eine Kleinigkeit für Deine Pflege mitgebracht – sei nicht traurig sein – ich bin bei Dir – so gefällst Du mir schon besser
Hier hast Du ein Zitrone – halbiere sie und träufle sie zuerst in Dein Getränk – dann kannst die Hälften noch als Deo verwenden
Halt – ich soll mich noch uns Feuer kümmern! Kommst Du mit (Leser oder Leserin)
Wir sind im Feindesland - also müssen wir ein Feuer entfachen, dass möglichst nicht zu sehen ist.
Feuer 061222 - Historisch nicht ganz richtig beschreibe ich hier ein sogenanntes Doakota Feuer – von Indianer überliefert und eine geniale Methode
Ich grabe jetzt eine etwas tiefere Grube –
Du machst nicht weit davon eine nicht so tiefe –
Ja - Ja – schon richtig -
wir nehmen zum Graben einfach unsere Schwerter -
Schaut ja schon gut aus -
So jetzt verbinden wir die beiden Löcher mit einem schmalen Graben -
In meiner größeren Grube mach ich nun mit den trockenen Zweigen ein Feuer -
Wo habe ich meine Feuerstein – wartet –
ich hole mir welche vom Packpferd -
Wieso die zwei Gruben –
in der größeren brennt das Feuer unterhalbr der Bodenfläche
– es wird also nicht gleich gesehen -
Deine kleine Grube erzeugt durch den Graben Zugluft –
damit die Verbrennung gut voranschreitet und kein Rauch entsteht
Lanissa ich brauche noch einen Feuerverstärker –
nimm bitte von den Orangen -
ich wollte sie eigentlich dem Stadthalter in Trier bringen
als Gastgeschenk - ach was –
bring sie doch als kleine Erfrischung an unsere Mannschaft - Bring mir dann die übriggebliebenen Orangenschalen mit - als Anzünder– Danke !
Orangenschalten 220925 - Anzündunterstützung, siehe Edtion Waldläufer
Lanissa – wo bist Du
Wir müssen für die Mannschaft noch etwa kochen –
ich habe eine Idee -
Hilf mir, dass es schmackhaft wird –
Du hast mir ja diese geniale Idee selber gezeigt –
ich sehe hier viele Distelarten – daraus kannst Du doch etwas schmackhaftes zaubern !
Distelarten 40423 - Stängel fast aller Distelarten sind essbar – z.B. die geschälten der Kratzdistel – sie sind saftig und mild wie Mangold - Knospen vieler Distelarten sind kleine Leckerbissen, solange sie noch nicht offen sind – wenn die Silberdistel zumacht ist schlechteres Wetter zu erwarten.
Liebe Lanissa – Du hast für uns so schmackhaft gekocht - die ganze Mannschaft dankt Dir –
darf ich Dir einen Kuss geben! -
Danke - dass Du mich begleitest –
So jetzt wollen wir alle schlafen
Wir müssen morgen ausgeschlafen sein – wenn wir dem Kaiserehepaar begegnen – der Weg ist noch weit
Was sagst meinst Du liebste Lanissa !
Ah - Du kennst die Heilige Helena -die in Trier gewirkt hat.
Ja – rufen wir Ihrer Fürsprache an!
Unterhalten wir uns doch über diese wichtige Heilige
Unser Weg wird dann kurzweiliger
Also auf nach Trier
11 Trier – Wir kommen an -------------------------------
Trier - 130225 - Hauptstadt – wurde als das zweite Rom bezeichnet und streitet sich mit Kempten und Augsburg um den Titel älteste Stadt Deutschlands - Weltkulturerbe seit 1986 - streitet sich mit Kempten und Augsburg um den Titel älteste Stadt Deutschlands - Heilige Kaiserin Helena – Ihr Sohn Konstantin der Große - bestimmte als Weströmischer Kaiser Trier zur Hauptstadt - holte sein Mutter nach Trier – sie stattete iTrier mit dem einzigen Apostelgrab auf deutschem Boden aus – nämlich Matthias und brachte den Rock Christi mit.
Wir haben es geschafft – 130125
Schaut - das Kastell am Ufer der Mosel – halten wir kurz an
Seht Ihr das große Aquädukt – Lanissa komm an meine Seite
Reiten wir los - zur Befehlsgarnison - zu Beginn der Brücke
Ich glaube die Vorposten haben uns schon gesehen
Großartig - seht dieser Fluss
Sicherheit endlich – Auf durch dieses prächtige Porta Nigra
Porta Nigra – 130225 - Stadttor berühmtes - 180 n. Christus errichtet - fast tausend Jahre später zu Kirche umgebaut - bis Napoleon die Kirche abreißen ließ und das Tor wieder zum Vorschein kam
Ich freue mich - auch auf die Reliquie unseres Herrn –
Reliquie – 130225 - Lieblingsstadt Helenas – war erste christliche Kaiserin gestorben 330 – sie schenkte Trier den Rock Christi - diese tunica Christi - wird normal nur alle 36 Jahre ausgestellt – die letzten beiden Male – war 1996 und im Jubiläumsjahr 2000.
Ja, Lanissa – ich liebe Dich auch
Du hast ja hier auch Verwandte
Formation halten - wir wollen eine gute Figur abgeben
Wir sind im Palast des kaiserlichen Stadthalters Jukundinus
Lanissa bleib hier an meiner Seite, werden
Salve – sei gegrüßt Jukundinus
Salve auch Du - sei mir gegrüßt - edler Markus Gavius Apicius
Wie geht es Deinem Onkel
Gut – soweit es - in diesen gefährlichen Zeiten möglich ist
Er entbietet Dir ehrfürchtigsten Grüße
Wer ist die schöne Frau an Deiner Seite
Lanissa - imeine zukünftige Gattin!
Markus ich - beglückwünschen zu Dieser edlen Blumel
Justina - meine Gattin - wird Dir Lanissa - den Aufenthalt so angenehm wie möglich machen.
Einer meiner Leibwächter wird Dich zur Ihr in den Garten führen
12 Trier - im Garten des Stadthalters -------------------- 100823
Sei mir gegrüßt edle Lanissa - bei diesem Sonnenschein
Komm in unseren Pavilon
Ich verneige mich vor Dir edle Justina
Justina - Du kommst gerade recht – hier ist Dein Ruhepolster
Wir sind eine Gruppe vornehmer Damen
Christinnen – sind wir alle auch
Die Heiligen Schriften beschäftigen uns
Wir unterhalten uns über sie in Ratespielen
Hier - Dein Polster l- leg Dich zu uns!
Wir unterhalten uns mit Rätselfragen
13 - Trier - Hafen - einige Tage später ------------------------ 100525
Lanissa es ist soweit - auf zum Hafen von Trier - an derr Mosel
Mosel - 100525 - Name - Ableitung von keltisch Mosea zu lateinisch Mosella = Verkleinerungsform von lateinisch Mosa, - angelehnt den Namen des anfangs parallel fließenden Flusses Maas - zuerst wurde die Mosel von Tacitus erwähnt (ann. 13,53 - hist. 4,71,77) . der römische Dichter Decimius Magnus Ausonius erwährt sei bereits 371 in seinem Gedicht Mosella in 483 Hexametern verfasst - beschreibt der spätantike Dichter und Lehrer am TriererKaiserhof eine Reise von Bingen über den Hunsrück an die Mosel und, dem Verlauf folgend,nach Trier.
Gedächtnis - alphabetisch ------------------------------------------------------
Einprägung verbessern - 140625++ Informationen bremsen – je schnelle Du sie aufeinander folgen lässt - um so schneller - nämlich im Quadrat - verlierst Du sie wieder- .Merkfähigkeit steigern - durch Lesen um 10 % - durch Hören um 20 % - durch Sehen um 30 % –- durch Reden um 70 % – durch um Handeln 90 % - Erinnerung verbessern aktiv - 080725++ - Nickerchen regelmäßiges - am Nachmittag - stärkt Dein Gedächtnis - neue Informationen möglichst 4 Stunden später dadurch vertiefen (Universität Berkeley) - Kopfstand machen oder ihn simulieren - indem Du nur Deinen Kopf aufsetzt - etwa aufs weiche Bett oder Ihn im Stehen zwischen Deine Beine nimmst - Grund die verbesserte Durchlutung - salopp gesagt - lass Deine Erinnerungen werden nicht zum Bodensatz - Rückwärtsgehen- bewirkt auch ein akute Verbesserung - ja hier reicht hier sogar die bloße Vorstellung – die Forscher vermuten - dass Dein Gedächtnis Raum und Zeit mit Rückwärtsbewegung verknüpft - Treppensteigen bringt Dein Gedächtnis auch regelrecht auf Trab - es geht aufwärts vorwärts - Erinnerung verbessern passiv - 080725+ Heilpflanzen helfen - Melisse und Rosmarin dufteten deshalb in den Studierzimmern alter Klöstern - auch Schnüffeln hilft und zwar an einem damit gefüllten Fläschen oder an einem damit getränkten Taschentuch - Gewürz hilft - Zimt verbessert Dein Gedächtnis - nimm aber nur Ceylonzimt als Bioware - denn billig Zimt kann in hohe nDosen schädliches Cumarin enthalten --Bibelstellen - Exodus 27:19 - Eisen Zimt und Gewürzrohr gehörten zu deinen Handelswaren – Hoheslied 4:14 nen- Narde - Krokus - Gewürzrohr und Zimt - Jesus Sirach 24:15 - wie Zimt und duftendes Gewürzrohr -wie beste Myrrhe strömte ich Wohlgeruch aus - Sprichwörter 7:17 - ich habe mein Lager mit Myrrhe, - Aloe und Zimt besprengt - vergleichen - Gedächtnisinhalte können - verglühen wie Sternschnuppen - auftauchen wie eine Supernova - vor sich herumdümpeln wie schwarze Löcher - Gedächtnisarten - 140525- ++ Ultrakurz - verhilft Dir zu ununterbrochenen Sehen – indem es die Zehntelsekunde vor Wimpernschlag Deiner Augen festhält – Kurzzeit - wie im Weltall - fliegen hier Informationen als unregistrierte Gesteinsbrocken umher - Dein Gedächtnis kann aber nur etwa sieben Gedächtnisbrocken bis zu 25 Sekunden lang behalten - kommt jetzt ein achter Eindruck dazu - fliegt wie aus einem überfülltem Karussell - einer sieben vorherigen Posten heraus - Langzeit – wie im Weltall - kreisen hier die Informationen dauerhaft in Deinem Gehirn - wenn es Dir gelingt sie auf geordnete Planetenbahnen zu bringen - denn Dein Gehirn ist wie ein gigantisches Stromnetz - imit ungefähr 100 Milliarden Nervenzellen – diese feuern in unterschiedlicher Weise – wenn Signale sehr stark sind, - landen siein Deinem Langzeitgedächtnis.
Gehirn -170525 + Verbrauch - ungefähr ein Fünftel Deiner Gesamtenergie – diese Energie muss immer sofort bereitstehen - da Dein Gehirn Energie nicht speichern kann - sinkt Dein Blutzuckerspiegel unter einen bestimmten Wert - leidet Dein Denkvermögen - Gesundheit - 170525 ++ Musikinstrument spielen - beugt einer Alzheimererkrankung vor - verantwortlich dafür ist die Fingerbewegung - die sich auf entsprechende Gehirnregionen vorteilhaft auswirkt – z.B Blockflöte - Neandertaler haben sie möglicherweise schon gespielt - Archäologen entdeckten nämlich in der Höhle Divje Babe im Weste Sloveniens den Oberschenkelknochen eines Höhlenbären mit entsprechenden Bohrungen -- mit der Radiocarbonmethode bestimmten das Alter auf 45.100 vor Christus - es ist wohl das älteste Musikinstrument Europas sein
Mnemonik – 170525 + - Lehre der Merktechniken – im alten Griechenland war Mnemosyne die Göttin für das Gedächtnis -
Namen – 170525 + Auge sieht – z.B. Frau Hase - auf Leinwand gemalt oder an die Wand gesprüht - wenn möglich Panorama miteinbeziehen - Du hast im Urlaub am Wasserfall getroffen -- Hand- betätigen - Namen schreiben etwa in die Luft – Namen zeichnen -praktisch - Kopf verknüpft - alphabetisch - Frau Huber häkelt - etymologisch - also von der sprachlichen Herkunft - Herr Müller schleppt Getreidesäcke - sprachlich - wie heißt der Name z.B. im Englischen - Mund verwenden - Namen - lachen - reimen - z.B. Günter Sauer ist ein Schlauer – wiederholen - Napoleon III. war bekannt für sein phänomeales Namensgedächtnis - er selber berichtet von sich "Während ich mit Menschen spreche... wiederhole ich den Namen meines Gegenüber so oft wie möglich – NB. kanst Dun auch nur gedanklich machen - Nase riecht - Namen mit Gerüchen verbinden - Ohren hören - sie sofort wie ein Luchs spitzen - - nochmal nachhaken - eventuell Namen buchstabieren lassen – über den Namen plaudern - Themistokles - Staatsmann in Athen - konnte sich die Namen von 20.000 Bürgern merken.
Pausen 170525 + helfen Deinem Kurzzeitgedächtnis Inhalte besser in Dein Mittelfristgedächnis zu überführen – ein Nickerchen bis vier Stunden nach einem Ereignis hilft - Du kannst deshalb auch sagen 01 Den Toren packt die Reisewut - indes im Bett der Weise ruht - oder 02 Den Seinen gibts der Herr im Schlaf - oder- 03 Erinnerung wird besser - wie Wein - der länger lagert
Vergessen – 170525 + Deutschland - Hermann Ebbinghaus erkannte durch Untersuchungen zwischen 1879 und 1885 - dass unser Gedächtnis durch Verknüpfungen gewaltig beeinflusst wird - denn er stellte Tabellen und Listen von sinnlosen Wörtern zusammen und verbrachte sechs Jahre damit - tausende solcher auswendig zu lernen – dann versuchte er sich daran zu erinnern und erkannte - am Anfang zeigt sich eine rasche Zunahme von Erinnerung – eine Stunde später aber geht schon mehr als die Hälfte der Erinnerung verloren - nach etwa neun Stunden sind es etwa 60% - einen Monat später schon 80% - allerdings lässt mit gezielte Wiederholungen zur bestimmter Zeit - dem Vergessen entgegenzutreten.
Wissen - alphabetisch -----------------------------------------------------------------
Abkürzungen römische cos. = consul secundum = zum zweiten Mal war der Titel Konsul verliehen worden - D.O.M. = Deo Optimo Maximo = dem besten und höchsten Gott. - steht auf fast allen mittelalterlichen Grabplatten in Kirchen - imp. XII: = imperator duodecimum = :Herrscher stand im zwölften Jahr seiner Kaiserwürde - m. p.: = mille passuum = eine römische Meile = 1,48 km - procos. = proconsul =: stellvertretender Consul - p.p. = pater patriae = Vater des Vaterlandes -
Bene qui latuit - bene vivit (Publius Ovidius Naso + 17 n.Chr.- Tristitia, 3,4,25) - Wer gut verborgen blieb - hat gut gelebt - Bonum ex integra causa, malum ex quocumque defectus- Gut ist etwas, wenn es in umfassender Hinsicht gut ist, schlecht ist es, wenn es in irgendeiner Hinsicht schlecht ist = Moralprinzip altes -
Gladiatrorenspiele wurden ursprünglich zu Ehren eines Verstorbenen ausgetragen - das vergossene Blut sollte die Geister der Toten versöhnen - ab dem im 2. Jh. v. Chr. ging der Zusammenhang damit verloren -
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem! (Gesta Romanorum 103 ) - Wie immer Du handelst- handle klug und bedenke das Ende -
Sauerkraut - Sauerkraut - 2.9.17
beraten - Fremdkörper - Sauerkraut umwickelt scharfkantige verschluckte Gegenstände - mindert dadurch Verletzungen - auch für Tiere (etwa Hunde)
Semper avarus eget (Horaz + 8 v.Chr. Epistulae 1,2,56)- Der Habgierige hat immer Mangel - Semper Tanti eris, quanti tibi fueris - So viel wirst du wert sein - wie viel du dir wert warst - Sprichwort ist ursprünglich ein griechisch - Kaiser Augustus soll es häufig benützt haben, wie es Sueton ,überliefert. - Vita diva Augusti 25,1